Leucojum vernum

Der Märzenbecher bedeutet für mich Kindheit. Ich erinnere mich an Spaziergänge in einem nahen Auwald, der zur Frühlingszeit einem weißen Blütenmeer glich. Obwohl nicht weit von meinem Zuhause entfernt, bin ich viele Jahre nicht dort gewesen.

Vorige Woche nahm ich mir die Zeit und spazierte wieder einmal durch dieses Gebiet. Es war ein trauriger Anblick. Alles was ich fand, waren ein paar Quadratmeter dieser Frühlingsblüher. Enttäuscht und doch freudig bin ich heimgegangen. Es sind keine üppigen Büsche von Märzenbecher, die in meinem Garten wachsen, aber sie fühlen sich bei mir wohl und vermehren sich. Im Herbst werde ich wieder Buchenlaub holen um es ihnen noch gemütlicher machen.

In den Geschäften sucht man im Herbst vergeblich nach diesen Pflanzen. Das liegt daran, dass die Zwiebel nicht austrocknen darf. Findet man sie trotzdem im Angebot, dann ist es meist vertrocknete Ware. Seriöse Anbieter werden die Zwiebel feucht verpacken und bereits im September versenden. Diese Pflanzen haben eine gute Chance, sich im Garten zu etablieren. Der Boden sollte kühl, humos und eher feucht sein, aber ohne Staunässe. Der Standort halbschattig-schattig.

Solange es aber Gartenbesitzer gibt, die jedes Laubblatt als störend empfinden, habe ich wenig Hoffnung, diese zarten Frühlingsblüher öfters in Gärten zu sehen.

Pavillon

Stehe ich auf meinem Balkon, dann bietet sich mir dieser Anblick. Und jedes Jahr überkommen mich Zweifel, ob ich diesen Garten jemals wieder sauber bekomme. Eigentlich sollte ich es ja schon besser wissen. Ich bginne in einem Eck, konzentriert mich nur auf diesen Teil und in 14 Tagen hab ich dann meist den ersten Durchputz fertig. Es gibt trotzdem Arbeiten, die ich nicht so gerne machen, z.B. die Rosen und Clematis an der 9m Pergola schneiden oder diesen Pavillon säubern. An ihm ranken 14 Clematis und 5 Rosen hoch.
Die Rose 'Bobby James' braucht im Frühjahr eigentlich keinen Schnitt, doch viele Triebe waren abgestorben und die mußten natürlich weg. Besonders ausgebreitet haben sich Clematis chinensis und Clematis rehederiana. Nach einem halben Tag hatte ich es geschafft. Anfang Juni wird sich mir dann dieses Bild bieten.Auf dem Foto blüht die rote Rose 'Chevy Chase'. Alle anderen Rosen und die Clematis folgten einige Wochen später.

Wildkrokus

Sie haben nicht so leuchtende Farben, die Blüten sind kleiner, gerade deshalb sind sie im Garten unentbehrlich.Schon die ersten warmen Sonnenstrahlen locken diese zarten Zwiebelpflanzen aus dem Boden. Jede dieser Wildarten sät sich fleißig aus. Nach einigen Jahren gibt es keine Stelle im Garten, aus der nicht eine Krokusblüte den Frühling begrüßt.Crocus laevigatus fontenay hat eine besonders schön gezeichnete Aussenseite. Diese Art habe ich im Herbst 2006 gepflanzt. Ich hoffe, dass sich im nächsten Jahr schon mehr Blüten zeigen.

Crocus sieberi bietet bei Sonnenschein einen herrlichen Anblick. Jeder Tag ist spannend, denn jeden Tag entdecke ich wieder eine Krokusart, die ich noch nicht blühend gesehen habe. Und im Herbst werden sich bestimmt wieder neue Arten dazugesellen. Der nächste Frühling soll ja auch wieder spannend werden.

Hibiscus syriacus

In meinem Garten wachsen mehrer Sorten von Hibiscus syriaca zB. 'Diane', 'Leopoldii', 'Admiral Dewey' und die panaschierte Sorte 'Meehanii'. Diese Sträucher sind erst einige Jahre in meinem Garten. Hibiscus 'Purpureus Variegatus' (Bild unten) habe ich vor 15 Jahren gesetzt. Nach einiger Zeit wurde mir der Strauch zu groß und ich begann mit einem jährlichen Rückschnitt. Der Zuwachs beträgt in einem Jahr 60cm, damit bildet dieser Strauch den Mittelpunkt in der Höhenstaffelung.

Im Vordergrund wächst eine goldnadelige Tanne (Abies 'Golden Spreader'), dahinter die Schneeforsythie (Abeliophyllum distichum) und ein Schmetterlingsstrauch (Buddleja 'Peace', derzeit auf 1m geschnitten).
Auf dem Foto ist noch eine Eibe zu sehen. Eigentlich wollte ich eine Kugel auf Hochstamm daraus ziehen. Leider treibt diese Konifere immer wieder am Stamm aus. Nun bleibt sie eine Säule. Dazwischen blühen vom Frühling bis Herbst Stauden in den Farben Weiß, Lila, Orange und Gelb.

Frostschutz

Der Garten ist in diesem Jahr schon lange erwacht, so wirklich kam er aber gar nicht zur Ruhe. Die Temperaturen können in der Nacht noch tief sinken und so manche Pflanze überlebt so einen Rauhreifmorgen nicht. Besonders achten sollte man auf den Rosenknöterich Polygonum campanulatum. Möchte man sich in diesem Jahr an seinen Blüten erfreuen, dann muss er jetzt geschützt werden. Ich halte immer Reisig bereit bereit.
Noch sehr wichtig in diesen Tagen: Das Reitgras Calamagrostis zurückschneiden, sonst schädigt man bereits die neuen Halmspitzen. Es ist jedes Jahr das ungeduldigste Gras.

Frühlingspaare

Hat man endlich einen Garten, freut man sich über das erste eigene Schneeglöckchen. Nach und nach kommen Crocus und Schneerosen hinzu. Nach vielen Jahren genügt das nicht mehr und man möchte den Frühlingsblühern einen farblich passenden Partner geben. So war es bei mir. Natürlich kann man solche Situationen nicht in jedem Beet schaffen, aber über einige Paare freue ich mich in diesem Jahr besonders. Bild oben zeigt Helleborus niger 'Potter's Wheel' mit Bergenia 'Eroica'. Galanthus mit dem immergrünen Gras Carex conica 'Snowline' und dem Farn Asplenium scolopendrium. Crocus ancyrensis 'Golden Bunch' an der Seite von Euonymus japonicus 'Microphyllus Aureus' und rechts einer Kriecheibe.
Nicht vergessen jetzt im Frühling die Plätze zu markieren (oder fotografieren) wohin man im Herbst Crocus, Winterlinge usw. legen kann oder sollte!

Immergrüne Farne

Was wäre ein Schattengarten ohne Farne? Und so ist es nur logisch, dass diese Pflanzen zu meinen Favoriten zählen. Auch hier haben sich mit den Jahren viele verschiedene Arten und Sorten angesammelt. Besonders die immergrünen Farne beleben den Garten zur Winterszeit.Polystichum setiferum 'Bevis' (Bild oben) ist eine besonders schöne Pflanze. Im Sommer umgeben ihn Hostas, Rodgersia, Pulmonaria usw.

Links Polystichum setiferum 'Iveryanum'
Rechts Dryopteris pseudo filix mas

Links Asplenium scolopendrium 'Digitata Cristata', der auch Sonne und Kalk verträgt.

Rechts mit besonders schönen Wedel Dryopteris lacera.

Früher habe ich vorm Enfalten der neuen Wedel die alten abgeschnitten. Das ist natürlich Unsinn, da das verrottende Laub ein wichtiger Nährstofflieferant für den Farn ist.

Abeliophyllum distichum

Die Schneeforsythia ist ein sparrig wachsender, bis zu zwei Meter hoher Strauch. Auf zierlichen Zweigen erscheinen bereits im Februar zahlreiche kleine weiße Blüten, die stark nach Mandeln duften.

Die Knospen werden bereits im Herbst gebildet und sind von dunkelbrauner Farbe. Umso größer ist dann der Kontrast zu den weißen Blüten. Leider beendet eine späte Frostnacht diese Blütenpracht. Darum muss man den Standort sorgfältig auswählen.
In meinem Garten steht dieser Strauch neben einer Chamaecyparis und einer Buddleia. Diese schneide ich erst im späten Winter zurück, so dient sie der Schneeforythia zusätzlich als Winterschutz. In den letzten Jahren merke ich, dass die Blüten rosa erscheinen. Auch die Kelchblätter sind nicht mehr dunkelbraun sondern eher rot. Ich wüßte gerne die Ursache für diesen Farbwechsel!

Epimedium

Schneidarbeit gehört zu meiner Lieblingsbeschäftigung. Schneide ich meine Rosen oder Bäume, bin ich in einer anderen Welt. Nur bei den Elfenblumen habe ich ein ungutes Gefühl. Die Blätter stehen frisch und grün im Beet und sollen nun entfernt werden. Bei den ersten Elfenblumen in meinem Garten, brachte ich es nicht übers Herz im Frühling das Laub zu entfernen. Aber spätestens bei der Blüte habe ich es bereut, dies unterlassen zu haben. Die zarten Blütenstängel kommen kaum über das Laub hinaus . Gestern habe ich es also wieder getan und die dünnen Stängel vorsichtig an der Basis abgeschnitten. Mit einer Sichel würde diese Arbeit schneller gehen, aber unter den Laubbüschen haben sich in den Jahren Schneeglöckchen angesiedelt. Die würden dann ebenfalls ein Opfer der Klinge werden. Zu dieser Gesellschaft gehören auch Lenzrosen, die am Foto nicht zu sehen sind. Sie waren die erten Stauden in diesem Beet. Manche Epimediumarten breiten sich durch unterirdische Rhizome aus und bedecken nach Jahren größere Flächen. So mancher Staude wird das zum Verhängnis. Wer sich mit diesen Pflanzen arrangiert, kann man aber nicht immer vorraussagen. Nie hätte ich gedacht, dass sich Galanthus, Helleborus, Waldsteinia und Aquilegia in diesem Beet wohl fühlen. Ab Mai geben dann die hohen Stauden den Ton an. Die vielen Arten und Sorten von Epimedium verleiten zum Sammeln. Derzeit kann ich mich an 60 verschiedenen Blüten erfreuen. Epimedium x perralchicum 'Frohnleiten' (links) ist die starkwüchsige Sorte vom gezeigten Beet. Epimedium dolichostemon (rechts) ist eine zarte Pflanze und fühlt sich bei mir unter der Hängebuche wohl. Findet sich im Garten kein Platz, kann man Epimedium auch mit Hosta, kleinen Farnen usw. in einen Trog pflanzen.

Gartenstart

Lange habe ich mich zurückgehalten, heute war es dann soweit. Ich habe meine Gartensaison eröffnet und mit den ersten Aufräumarbeiten gegonnen.

Vorm Haus blühen bereits Crocus, Galanthus und Helleborus. Die Anemonen zeigen die ersten Blätter und demnächst überziehen die rosa und blauen Blüten von Scilla bifolia diese Fläche. Auch ein verspäteter Wintereinbruch kann hier keinen Schaden anrichten.

Lenzrosen

Im Gartencenter gibt es derzeit wunderbare Lenzrosen. Man muss nur zur richtigen Zeit dort sein. Diese Pflanzen sind sehr begehrt. Die dunkle Sorte stand unter vielen einfach blühenden Helleborus und die hellrosa habe ich vom Wagen geholt, bevor sie entsorgt wurde. Sie hatte nur Durst, dann stand sie wieder frisch im Topf. Und gestern habe ich endlich meine Wunschpflanze gefunden, eine reinweiß gefüllte Lenzrose. Sie ist ein Traum.

Ein Wichtel

Nennt man sie nun Gnome, Wichtel oder Trolle? Lange Zeit wollte ich diese Kerle nicht in meinem Garten haben, bis ich diesen 'Daumenlutscher' im Abverkauf entdeckte. Im Winter sitzt er etwas verloren im Beet, darum habe ich ihm als immergrünes Gehölz einen Prunus laurocerasus 'Gajo' zur Seite gestellt. Im Juli ist von beiden kaum etwas zu sehen.Am unteren Bild (August) fehlt noch der Sessel und die Laterne, beide sind im November dazugekommen.

Gießkanne

Seit einem halben Jahr suche ich nach einer Gießkanne die nicht aus buntem Plastik besteht. Als dann wieder ein Prospekt von Hofer (Aldi) ins Haus flatterte und darin eine elegante Kanne um €6,90 abgebildet war, konnte mich nichts mehr halten. So hatte ich mir die neue Gießkanne vorgestellt. Es gab sie sogar in zwei Ausführungen. Um diesen Preis nahm ich natürlich beide. Ein paar Tage später besuchte ich ein elegantes Interieurgeschäft und konnte es zuerst nicht glauben. Das standen doch dieselben Gießkannen. Absolut gleich in Größe und Material ........um €38,60 !

Galanthus

Meine Beete gleichen derzeit einer Hügellandschaft. Im Herbst mulche ich diese Flächen und nun drängen sich die Schneeglöckchen durch diesen Mulch zum Sonnenlicht. Ich bin mir nie sicher, ist es ein Maulwurfshügel oder ein Galanthushorst.In diesen Tagen bin ich wieder öfters in den Gärtnereien unterwegs und begutachte deren Schneeglöckchen. Es könnte ja ein besonderes hübsches darunter sein. Natürlich wird man manchmal neugierig beobachtet und so mancher schüttelt verständnislos den Kopf. Wer schaut schon jedem Schneeglöckchen unters Röckchen? Heute hat es sich wieder gelohnt!